Katzen-Blog
01.11.2024
Wenn Einer geht…
Wir haben hier das letzte Mal im Sommer 2023 geschrieben. Es ist viel passiert in unserem Leben. Zum Anfang des Sommers sind wir aus der Stadt aufs Dorf gezogen. Die Wohnung hier ist größer und hat einen Wintergarten. Um genau zu sein, hat sie einen großer Katzenwintergarten. Wir sind hier super angekommen und alle konnten sich entfalten und im großen Stil entscheiden, wo sie sich Hof halten möchten. Im August ist Pamuk, die ehemalige „Badkatze“ krank geworden. Es war schnell klar, dass ihr Weg „nur“ in eine Richtung geht. Am Montag ist sie in den Himmel gereist. Und ja es fühlt sich an, als wenn genau der einstürzt. Konnte er ja nicht, weil Pamuk doch auf dem Weg dorthin war. Für sie war es gut und für Zara, Civan und mich wird es wieder gut. Es ist so verrückt. Ich stelle, nicht zum ersten Mal, fest, dass ich die wunderbare Katze überall sehe. Ich kann weinen, wenn ich aufs Sofakissen, auf die Höhle, den dritten Napf und alles Mögliche gucke. Civan war übrigens in der Pflege und Begleitung von Pamuk der echte Held. Er ist ja hier sowieso der Chef und hat natürlich auch in der Palliativpflege was drauf. Er hat sich danebengelegt, wenn ich Pamuk bekuschelt, die Augen ausgewischt und ihr Trinken gereicht habe. Zara hat in den letzten Wochen viel Zeit im Kleiderschrank und im Bett verbracht. Und irgendwie ist es auch heiter, dass Pamuk auch in ihrer Krankheit ganz sie selbst war. Sie hatte sich im Wohnzimmer eingerichtet und lag immer wechselt auf allen Plätzen, die Zara so sehr mochte. So waren Kratzbaum, Höhlen, und Sofa ab sofort Pamuks Orte. Auch das Sofa und der Sessel im Wintergarten wurden ihr persönliches Gebiet. Zara und Pamuk waren in diesem Leben keine Freundinnen. Wann immer sie sich in der Wohnung trafen, gab es Gezicke. Weiber eben… Das war dann plötzlich weg. Zara hat alles so hingenommen wie es war und sich im Schlafzimmer eingerichtet. Von jetzt auf gleich war sie zurückhaltend, leise und auf Abstand bedacht. Aktuell ist Civan deutlich gelassener als Zara. Sie braucht noch Zeit. Sie ist hektisch, schreckhaft und traut sich nicht, ihre inzwischen gereinigten Lieblingsorte wieder aufzusuchen. Andrè hat einen sehr coolen Versuch des Tröstens gestartet. Er hat mir empfohlen, Zara und Civan mit ganz viel Liebe zu überschütten. Und ja, ich habe es versucht. Es lief semi, das heißt, eigentlich wie immer. Beide lassen sich zwei bis drei Mal streicheln und müssen dann dringend und sehr eilig weiter. Sie haben schließlich zu tun. Und ich sehe im Blick der Beiden die Frage: „Mann, was ist denn mit dir nicht in Ordnung?“ Das finde ich dann doch sehr tröstlich.
Ich glaube, wir melden uns bald wieder mit den fröhlichen Dingen des Lebens. Bis dahin…
Admin - 19:31 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen